Informationen über Hochbegabung

Boy reading book portrait

Bis in die 1970er Jahre war das Thema Begabung und Hochbegabung in Deutschland wenig beachtet. Die Bedürfnisse minderbegabter Kinder und deren Förderung standen in der Gesellschaft deutlich mehr im Mittelpunkt als die Entwicklung und Bedürfnisse hochbegabter Kinder. Inzwischen gibt es zahlreiche Bücher, Elternratgeber sowie Radio- und Fernsehsendungen über und mit hochbegabten Kindern. Dabei halten sich nach wie vor hartnäckig Mutmaßungen und Mythen über Hochbegabte, die sich u.a. in besonders reißerischen und einseitigen Darstellungen mancher Fernsehberichte zeigen. Immer wieder neigen die Medien dazu, Hochbegabte entweder als kleine Genies darzustellen, die durch äußerst gute Leistungen bereits in sehr jungen Jahren auffallen, oder als extreme Problemkinder, die mit ihrem Alltag überhaupt nicht zurechtkommen. Weiterhin hält sich zudem hartnäckig die Annahme, Hochbegabte würden sich in jedem Fall und unter allen Bedingungen allein aufgrund ihres geistigen Potentials immer erfolgreich entwickeln. Solche Meinungen und Darstellungen werden weder dem aktuellen Forschungsstand noch den Kindern und ihren Familien gerecht.

Wir vertreten einen positiven Ansatz: Hochbegabte sind wie alle anderen Menschen auch, nur eben sehr viel klüger! Dabei ist eine Hochbegabung kein Risikofaktor, sondern eine Gabe und Chance, von der nicht nur das hochbegabte Kind, sondern die ganze Gesellschaft profitieren kann.

Wenn hochbegabte Kinder so viel fragen, lesen, lernen und experimentieren dürfen, wie es ihren Bedürfnissen entspricht, haben sie in der Regel nicht mehr oder weniger Probleme als andere Kinder auch. Es kann allerdings sein, dass sie in der Schule und im sozialen Umgang Probleme entwickeln, wenn ihre intellektuellen Bedürfnisse lange Zeit nicht wahrgenommen oder akzeptiert werden und die Kinder deshalb ihre Fähigkeiten nicht entfalten können.

Deshalb ist es sehr wichtig, über die Entwicklung und Eigenarten von hochbegabten Kindern zu informieren und diese Kinder zu erkennen. Durch eine frühe Diagnose – am besten schon vor der Einschulung – kann sowohl den Kindern bei der Entfaltung ihrer Begabungen geholfen sowie möglichen Fehlentwicklungen vorgebeugt werden.